Der Musiker Holger Czukay ist gestern gestorben. Irgendwo bei Köln.
Wegen Holger Czukay bin ich mit 15 auf nem Mofa 30 min. zum Konzert gefahren.
Minus 12 Grad. Das war Hölle.
Aber hey, es spielte CAN. Irgendwo in einer Turnhalle in Moers.
CAN spielte bis der Hausmeister den Strom abdrehte.
Dann 30 Minuten auf dem Mofa zurück bei minus 12 Grad.
Es war Hölle und drei Uhr.
Meine Mutter wartete auf mich in der Küche und war not amused.
„So kann es nicht weitergehen mit dir….“
Holger Czukay hatte mir mit seiner Bassgitarre ins Ohr geflüstert.
Und CAN.
CAN war mein Dosenöffner für Musik, danke Holger Czukay.
„Wenn ich ein Autogeräusch verwende, dann wird das so gezielt eingesetzt wie ein Trompetensolo. Ich liebe wirklich die präzise, die eindeutige musikalische Umgestaltung eines Nebengeräuschs.“ Czukay
Irmin Schmidt: „Wie Sergej Eisenstein seine Filme mit dem Schwert editierte, so radikal zerschnitt Holger die Tapes mit Can-Musik. Man kann diese oft völlig unerwarteten Schnitte in Songs wie „Halleluwah“, „Mother Sky“ oder auch „Oh Yeah“ hören, wo Holger die Stimme unseres Sängers Damo Suzuki einfach rückwärts abspielte. Alle Theorie und jeder Überbau sind wertlos, wenn man nicht jemanden wie Holger an Bord hat, der dank einer einzigartigen Intuition eingeweiht zu sein schien in das große Geheimnis des Editierens. Ich würde seinen Beitrag als den zentralen Baustein in unserer Musik zu bezeichnen.“
wolf hogekamp ist slam poet moderator und dozent.
er gilt als pionier des deutschen poetry slam und hat die szene weg-bereitend seit 1994 begleitet
1997 hat er die 1. meisterschaft in berlin sowie die 11. meisterschaften in berlin 2007 und die 23. meisterschaften 2019 in berlin veranstaltet.
damit begründete er die wichtigste veranstaltungsreihe der poetry-slam-bewegung im deutschen sprachraum.
2000 entwickelte wolf hogekamp zusammen mit bas böttcher das poetry-clip-format. das kurz-filmfestival in oberhausen widmete hogekamps poetry clips 2010 eine eigene abendveranstaltung.
auf einladung des goethe-institutes war wolf hogekamp im sommer 2010 zusammen mit sebastian 23 und lars ruppel auf tournee in den usa.
2011 gründete hogekamp mit anderen poeten die lesebühne spree vom weizen. spree vom weizen ist eine der erfolgreichsten lesebühnen deutschlands.
er brachte neben seinem Lyrikband "es regnet ponys" unter anderem als mitherausgeber die "Poetry Slam Fibel" sowie die Berlin Anthologie "Komma zum Punkt" heraus.
Er ist Mitglied und Mitbegründer des LyriK Kollektivs "Verschwende deine Lyrik"
Sein Alter ego ist "der Schneekönig"
Since 1994 Wolf Hogekamp is reading and performing poetry and organizes regularly Poetry Slams in Berlin. He is a pioneer of the German Poerty Slam scene. Since 2000 Hogekamp is the mentor of the Bastard Slam in Berlin, one of the most important and biggest Poetry Slams of the german spokenword scene.
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