CHARMS JETZT! Ein Showcase zu Texten von Daniil Charms mit den Slampoeten Julius Fischer, Patrick Salmen, Ken Yamamoto und den Schauspielern Margarita Breitkreiz, Anne Ratte-Polle, Andreas Frakowiak und Mex Schlüpfer. Moderation, Lied und Text Lino Ziegel und Wolf Hogekamp aka Broca Areal.
Stimmt immer, und ist trotzdem jetzt dran! Der Galiani-Verlag hat soben eine vierbändige Werkausgabe Daniil Charms in neuer Übersetzung von Beate Rausch und Alexander Nitzberg herausgebracht, die Schauspieler erwarten die Gelegenheit, Charms-Texte in den Körper und über die Lippen zu bringen, und die Poeten suchen die Gelegenheit, dem Jahrhundertgenie Charms zu huldigen, indem sie sein Leben in ihrem Slang zum Vortrag bringen. Daniil Charms gilt als Klassiker des existentiell Absurden, Meister des Paradoxen und Genie des komischen Leerlaufs. 1905 in St. Petersburg geboren, gründete er 1927 mit anderen die avantgardistische Gruppe OBERIU (Vereinigung der realen Kunst), die nach drei Jahren verboten wurde und hielt sich u.a. mit Schreiben von Kinderliteratur über Wasser. Er entging dem Einzug in die Rote Armee durch das Vortäuschen einer psychischen Krankheit. Es war ein Leben unter Druck im Stalinismus, immer in der Gefahr, verhaftet oder deportiert zu werden. 1942 verhungerte er, für verrückt erklärt, in einer Gefängnispsychiatrie. Durch einen Freund wurde sein Werk gerettet.
In virtuoser Sinnvernichtung werden die Figuren Charms auf brutalstkomische Weise gedemütigt und verstümmelt, sie stolpern durch die Idiotie des Alltags, fallen oder lösen sich bis hin zum völligen Verschwinden auf. Auch das Werkzeug der Sprache selbst verliert auf unnachahmlich groteske Weise ihren Sinn. Ein Fest für alle, die den Nonsens lieben.
Eine Hommage an Daniil Charms, eine kleine Textrevue, ein Prosit auf die Werkausgabe bei Galiani.
[…] 27. Januar findet ein Daniil Charms Abend in der Volksbühne Berlin statt mit tollen Slammern und Schauspielern. Wir sind ebenso auf […]